Der Stadtrat wird mittels Postulat (F. Bosshardt) beauftragt, die Weiterführung des Email-Betriebs „@baden.ch“ für die Badener Bevölkerung zu prüfen.
Seit 10 Jahren bietet die Stadt Baden einen Online-Dienst an, bei welchem man sich eine private Emailadresse mit der Endung „@baden.ch“ einrichten kann. Per 22. Januar 2014 wurden alle Inhaber einer solchen Emailadresse informiert, dass ihr Account nach einer Übergangsfrist von nur zwei Monaten per Ende März 2014 gelöscht werde. Als Gründe für die Abschaltung wurden Missbrauchsfälle sowie die Verwechslungsgefahr mit den offiziellen Mailadressen der Mitarbeiter der Stadt Baden genannt. Wir stellen fest, dass eine erhebliche Zahl – wenn nicht praktisch alle – der rund 1900 betroffenen Personen den Schritt nicht nachvollziehen können und vor den Kopf gestossen sind. Diesen Dienst beurteilen wir als eine moderne, innovative und einzigartige Idee, um es den Einwohnern zu ermöglichen ihre Verbundenheit mit Baden in die Welt zu tragen. Er stellt sowohl für die Benutzer wie auch für das Image der Stadt Baden einen Gewinn dar. Mailadressen sind heute nicht mehr nur „Briefkästen“, sondern auch Benutzername und Schlüssel für den Einstieg in unzählige online-Dienste. Ein Wechsel der Mailadresse ist daher nicht nur mit einem Schreiben an regelmässigen Korrespondenzpartner erledigt und infolge dessen mit beachtlichem Aufwand verbunden. Neben den möglicherweise unterschätzten Umständen, die eine kurzfristige Einstellung für die bisherigen Kunden des Dienstes mit sich bringt, wird mit der Abschaltung auch die Chance vergeben, einen innovativen Dienst weiterzuführen und damit eine besondere Form des Standortmarketings zu betreiben. Der Stadtrat soll deshalb die Weiterführung des Emaildienstes (inkl. der Möglichkeit von Neuregistrierungen) unter Berücksichtigung folgender Einschränkungen prüfen:
• Weiterführung des Dienstes lediglich für Bewohner bzw. Vereine und Institutionen der Stadt Baden.
• Nutzungsmöglichkeit dieser Emailadresse zudem für das lokale Gewerbe ohne eigene Maildomain.
• Möglichkeit eines Kostenbeitrags seitens der Benutzer (z.B. bei der Registrierung)
Aus unserer Sicht sprechen die folgenden Gründe für die Weiterführung unter diesen Rahmenbedingungen:
• Der Missbrauch würde durch die Begrenzung der Nutzergruppe massgeblich eingeschränkt.
• Der positive Effekt auf die Standortförderung sowie die Identifikation mit der Stadt Baden durch das Bekenntnis der Bewohner zu ihrer Wohngemeinde würden gestärkt.
• Durch die Nutzung der Emailadressen als weiteren Kommunikationskanal der Stadt mit der Bevölkerung entsteht eine zusätzliche (Kunden-) Bindung.
• Der anstehende Providerwechsel eröffnet ausserdem die Möglichkeit eines Faceliftings und die Erhöhung der technischen Sicherheit.
Wir erachten die Beibehaltung des Emaildienstes „@baden.ch“ als wichtiges Zeichen der Imagebildung sowie der Nähe zwischen Verwaltung und Bürger. Wir hoffen daher, dass die für die Betroffenen einschneidende Massnahme nochmals hinterfragt wird. Besten Dank im Voraus für die Unterstützung unseres Anliegens.