stadtammann und nationalrat

100% Stadtammann und 60% Nationalrat – wie geht das?

Gleich vorneweg: Die Prozentzahlen beziehen sich einzig auf die Entschädigungen der jeweiligen Mandate. Gemäss Reglement der Stadt Baden behält ein Nationalrat lediglich 20‘000.- von der Nationalratsentschädigung. Der Rest fliesst in die Stadtkasse.

Stadtammann braucht eine überregionale Vertretung
Die Politik in den Gemeinden wird in hohem Masse in Bern und Aarau entschieden. Obwohl heute 70% der Schweizer Bevölkerung in den Städten lebt, sind diese im Parlament deutlich untervertreten. Die Städte brauchen in Bern eine stärkere Stimme. Ein Nationalrat hat jederzeit direkten Zugang zu den Staatsbetrieben (z.B. Post, SBB) und Verwaltungen hat, was für eine Stadt wie Baden einen grossen Vorteil bedeutet. Dies ist umso wichtiger, weil Baden ab April 2013 durch die Wahl von Stephan Attiger keinen Vertreter mehr im Grossen Rat haben wird.

Badens Stadtammann mit Zusatzmandaten entspricht der Tradition
Der Stadtammann ist eine wichtige Figur für das Leiten der Geschicke Badens. Als Zentrumsstadt für eine Region mit über 100‘000 Menschen ist die regionale, kantonale und nationale Vernetzung unabdingbar. Deshalb haben schon Karl Killer (SP, 1927-1948, Gross- National- und Ständerat), Josef Bürge (CVP, 1985-2005, Grossrat, Europarat, NAB-VR ) und Stephan Attiger (FDP, 2006-2012, Grossrat) weitere Ämter ausgeübt.

Vereinbarkeit ist möglich
Zeitlich gesehen ist die Session die dichteste Woche:

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonntag

Morgen

Nachmittag

Abend

Keine Nationalrätin und kein Nationalrat ist während der Sessionstage voll mit den Geschäften im Ratssaal selbst beschäftigt. Wichtig sind die Abstimmungen, aber auch die „eigenen“ Geschäfte, welche man für die Fraktion führt. Die restliche Zeit wird für die Arbeit zuhause (z.B. als Stadtammann), die wichtigen Kontakte in Bern und für die Bearbeitung der Aufträge als Nationalrat genutzt. Die Verbindung Nationalrat und Stadtammann ist nicht neu, es gibt zurzeit verschiedene Nationalräte, die diese beiden Ämter ausüben (z.B. Kurt Fluri, FDP, Solothurn, Viola Amherd, CVP, Brig, Thomas Müller, SVP, Rorschach).

Die Arbeitslast ist eine Frage der Organisation. Geri Müller hat damit viel Erfahrung , hat eine schnelle Auffassungsgabe, ist effizient und belastbar. Er ist neben seinen Ämtern (Nationalrat und Vizeammann) in zahlreichen NGO’s tätig. Mit der Wahl zum Stadtammann wird er jedoch sämtliche Einsitze in diesen Organisation abgeben, ausser der SES (Schweizerische Energie Stiftung), welche ihn zeitlich kaum belastet, dennoch inhaltlich bezüglich Energie stets auf dem Laufenden hält. Ausserdem wird er die zeitintensive Sicherheitspolitische Kommission verlassen.

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