Mitwirkung Bäderquartier

SP Baden und team baden begrüssen und unterstützen eine Entwicklung im Bäderquartier. Aber im Planungsprozess wurden seitens der Stadt Baden Kompromisse eingegangen, die fragwürdig sind und nochmals überarbeitet werden müssen.

Das Bäderquartier soll mit einem grossen Investorenprojekt reanimiert werden. Mit den rechtsgültigen Planungsinstrumenten (Entwicklungsrichtplan und Bau- und Nutzungsordnung) ist die vorgesehene Entwicklung („Botta-Projekt“) nicht realisierbar. Um dieses Projekt zu ermöglichen, ist die Stadt mitunter fragwürdige Kompromisse eingegangen.

Das neue Thermalbad soll pro Jahr 500’000 Besucherinnen und Besucher nach Baden bringen. Diese Besuchermengen stellen eine grosse verkehrstechnische Herausforderung dar. Gemäss Entwicklungsrichtplan ist vorgesehen, das Bäderquartier besser mit dem Bus zu erschliessen. Diese Strategie wird von der SP Baden und dem team baden sehr begrüsst. Jedoch sieht die Planung vor, gleichzeitig das Parkplatzangebot im Bäderquartier massiv auszubauen. Warum sollen nicht in einem ersten Schritt die teilweise leerstehenden Parkhäuser (Posttäli, Theaterplatz, während dem Tag auch das Casino-Parkhaus) als Parkierungsmöglichkeit für die Besucherinnen und Besucher des Bades dienen? Ein gutes Grundangebot steht mit den heute 200 Parkplätzen im Mättelipark bereits zur Verfügung. Das bereits bestehende Parkplatzangebot soll genutzt, der öffentliche Verkehr gezielt gefördert und damit das Römerquartier von einer übermässigen Verkehrsbelastung verschont werden. Entsprechende Bestimmungen müssen in den Entwicklungsrichtplan einfliessen.

Die Zielsetzungen im Bereich Landschaft und Ökologie zielen vordringlich auf einen hohen ökologischen Wert des Naturraums an der Limmat, lassen jedoch insbesondere Leitlinien mit Bezug für die Nutzung des energetischen Potentials des Thermalwassers vermissen. Dessen natürliche Energie soll im Rahmen geplanter Projekte – sei es öffentlicher oder privater Nutzung – möglichst sinnvoll genutzt werden; die einmalige Situation bietet sich für eine quartierweite Gesamtlösung geradezu an.

Die während Jahrhunderten gewachsene Struktur des Badener Bäderbezirks ist einzigartig. Dieses historische Erbe ist das grosse Potenzial des Ortes; es hebt ihn von anderen Bädern ab und ist ein gewichtiges Marketingargument. Das Bestehende ist Kapital und Hypothek zugleich. Die Planungsinstrumente müssen den Spielraum schaffen für eine ökonomisch tragbare Entwicklung. Sie müssen aber auch die Leitlinien setzen für einen sorgfältigen Umgang mit diesem einmaligen Quartier. SP Baden und team baden wünschen sich seitens der Stadt Baden eine grössere Sensibilität im Umgang mit diesem Gebiet und eine stärkere Berücksichtigung von städtebaulichen Anliegen. Entsprechend haben sie sich im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens zur Revision des Entwicklungsrichtplanes und zur Teiländerung der Bau- und Nutzungsordnung geäussert und erwarten, dass die Stadt Baden diese Anliegen aufnimmt.

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