team baden begrüsst Massnahmen zur Verkehrswende (Gesamtverkehrskonzept Region Baden)

Das team begrüsst das im Gesamtverkehrskonzept Raum Baden und Umgebung vorgeschlagene Massnahmenpaket. Im Kern zielen die Massnahmen auf eine Verlagerung vom Auto auf ÖV, Velo- und Fussverkehr und sind damit ein wichtiger Schritt in Richtung Verkehrswende.

 

Quantensprung beim Veloverkehr statt Kartenhaus

War die Ostaargauer Strassenentwicklung (OASE) noch ein Kartenhaus, welches beim Entfernen des Umfahrungstunnels komplett zusammengebrochen wäre, so ist das Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Baden und Umgebung nun ein robustes Gefüge aus über 60 Massnahmen. Scheinbar hat auch der Kanton Aargau endlich erkannt, dass man die Verkehrsprobleme nicht mit dem Bau weiterer Strassen lösen kann. Stattdessen wird hauptsächlich auf eine Kombination aus Förderung von ÖV, Fuss- und Veloverkehr sowie Einschränkungen beim Autoverkehr gesetzt.

Das team baden begrüsst insbesondere die Massnahmen für einen Quantensprung beim Veloverkehr durch einen starken Ausbau der Veloinfrastruktur. Denn nur ein sicheres und durchgängiges Velonetz kann mehr Leute aufs Velo locken und somit die Strassen entlasten. Ein zentrales Element sind die geplanten Velovorzugsrouten. Gerade im Limmattal darf der Kanton Aargau den Anschluss an die geplante Vorzugsroute im Kanton Zürich nicht verpassen.

Für die Stadt Baden steht unter anderem die Bruggerstrasse im Fokus. Der Kanton zeigt nun auf, dass auch ohne Umfahrungstunnel eine Umgestaltung möglich ist, insbesondere, um mehr Raum für Velos zu schaffen. Das team vermisst aber auf der Brugger- und auf anderen Kantonsstrassen Tempo 30, was in früheren Planungsständen noch Teil des Konzepts war.

 

Mehr Busse und starke ÖV Drehscheiben

Im Handlungsfeld „Bahn und Bus” unterstützt das team die Aufwertung der ÖV- Drehscheiben Turgi und Wettingen. Gerade der Bahnhof Turgi hat bereits heute exzellente Bahnverbindungen, ist aber nur ungenügend ans Bus- und Velonetz angeschlossen – ein Umstand, den das team bereits in der Vergangenheit bemängelt hat. Wichtig sind auch die neuen Bus-Tangentialachsen, welche den ÖV mit direkten Verbindungen ohne Umweg über den Bahnhof Baden attraktiver machen.  Das team vermisst jedoch eine Anpassung der Tarifzonen. Seit der Fusion mit Turgi liegt die Stadt Baden nun in drei ÖV-Zonen – mehr als die Stadt Zürich mit nur zwei Zonen!

Ein weiterer Diskussionspunkt ist die Verlängerung der Limmattalbahn bis nach Baden. Das team unterstützt die Haltung des Kantons, kurz- bis mittelfristig vorerst auf ein Tram zu verzichten und stattdessen die Buslinien zu stärken. Mögliche Tramkorridore gilt es aber bereits jetzt zu sichern.

 

Die Region steht in der Verantwortung

Insgesamt ist das Massnahmenpaket gespickt mit schnell umsetzbaren Massnahmen zur Stärkung der ganzen Region. Das bringt aber eine regionale Verantwortung mit sich.  So müssen alle Gemeinden gemeinsam auch bei den weniger populären Massnahmen mitmachen, beispielsweise bei der Reduktion der Anzahl Parkplätze in den kommunalen Nutzungsplanungen sowie der konsequenten Parkplatzbewirtschaftung. Das hilft im Gegenzug, das Verkehrsaufkommen zu reduzieren und schafft somit mehr Spielraum bei der Gestaltung der Ortsdurchfahrten. 

 

Einen neuen Strassentunnel braucht es nicht

Der Kanton zeigt auf, dass auch ohne einen neuen Strassentunnel alle Ziele ganz oder mehrheitlich erreicht werden können. Das team baden wie auch die Mehrheit der Teilnehmenden der Mobilitätskonferenz Mitte sind daher der Meinung: Es braucht den Tunnel nicht! 

Ein solcher (ob kurz oder lang) schafft nur Verlierer:innen. Neue Strassen bringen neue Kapazitäten und dadurch Mehrverkehr. Je nach Variante müssen so nicht nur das Siggenthal, sondern auch der Kappelerhof sowie Turgi mit mehr Autos rechnen. Die Entlastung des Zentrums (hauptsächlich  der Bruggerstrasse) hält sich jedoch in Grenzen. Selbst mit einem Tunnel wird die Verkehrsbelastung sehr hoch bleiben. Und es gibt auch ohne Umfahrung Spielraum auf der Bruggerstrasse. Konsequenterweise fordert das team, dass der Tunnel aus dem Richtplan entfernt wird. Ansonsten wird er weiterhin unsere Planungsfreiheit einschränken, „weil der Tunnel ja dann kommt”. Wir müssen uns zwingend von dieser Abhängigkeit befreien.

Statt auf den Tunnel sollten wir uns endlich auf die rund 60 anderen Massnahmen fokussieren, mit welchen die Ziele viel effektiver, zeitnaher und kostengünstiger erreicht werden können. Bis zum 14. Juli kann sich die Öffentlichkeit in einer Vernehmlassung zu den Massnahmen äussern – das team motiviert alle zur Mitwirkung bei diesem wichtigen Planungsvorhaben.

https://drive.google.com/file/d/1r5Xx0sfVPkKNKrBE-dO8sQMmPI_mSGKS/view?usp=sharing

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